Berichte

Im Jahr 1417 wurde Niklaus von Flüe geboren. Das Gedenken an den Heiligen, die Gottessuche in seiner Spur führt Christen aus den Kirchen zusammen. In Wetzikon im Zürcher Oberland schilderte der Winterthurer Pfarrer Geri Keller am 20. September, wie Bruder Klaus uns Heutige bewegen kann.

Der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät hat am 20. September von Gottfried Locher, Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, das Label «Reformationsstadt» entgegengenommen. Dabei wurde die Bedeutung des Berner Entscheids für die Reformation 1528 für die Ausbreitung der Bewegung hervorgehoben. In Stadt und Landschaft werden ab Oktober zahlreiche Veranstaltungen stattfinden.

Protestanten und Katholiken in Deutschland sollen das Reformationsjubiläum 2017 auch ökumenisch als «Christusfest» begehen. Die Vorsitzenden von EKD und Bischofskonferenz haben dazu ein Gemeinsames Wort veröffentlicht. Sie heben Versöhnung als geistliches Geschehen hervor. Papst Franziskus reist Ende Oktober nach Schweden.

Die Berner Landeskirchen werden ihre Pfarrpersonen selbst anstellen; der Kanton wird weiter für ihre Entlöhnung sorgen. Am 16. September hat Regierungsrat Christoph Neuhaus den Entwurf des neuen Landeskirchengesetzes vorgestellt. Es zielt auf eine Fortführung der Partnerschaft bei grösserer Eigenständigkeit der Kirchen.

Wie das Feuer nur im Brennen Feuer ist, ist die Kirche nur durch Mission Kirche. Eine Tagung zum 50. Todestag des grossen, weithin vergessenen Theologen Emil Brunner liess ahnen, was von ihm für heute gelernt werden kann: für die differenzierte Bewertung kultureller Trends, für den Umgang mit Natur und Naturwissenschaften, für die Apologetik.

Freiwillige, ermutigt und freigesetzt, lassen Kirchgemeinden Flügel wachsen. Geistliche Einstellungen, ein sorgfältiges Miteinander und Ermächtigung durch Leitende tragen zur Dynamik bei. An der Tagung des Landeskirchen-Forums LKF in Wil SG am 3. September 2016 schilderten Reformierte aus Bischofszell, Basel-Gellert und Horw, wie sie Freiwillige fördern und was sie dafür einsetzen.
Der Theologe Klaus Douglass plädierte, auf die Gaben und Neigungen Einzelner einzugehen und Gemeinde von ihnen her zu entwickeln. 500 Jahre nach der Reformation gelte es das allgemeine Priestertum zu verwirklichen.

Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn versuchen Selbstbezogenheit, Verkrustungen und Verhärtungen mit dem Prozess «Vision Kirche 21» zu überwinden. Die Synodalen der grössten reformierten Kirche des Landes haben an einer Gesprächssynode am 17. August in Bern Grundfragen des Kirche-Seins erörtert.

Aus dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund SEK soll die Evangelische Kirche Schweiz EKS werden. Der Rat des Kirchenbundes hat seinen Entwurf für die neue Verfassung vorgelegt. Eine nationale Synode wird vorgeschlagen. Zudem soll die Konferenz der kantonalen Kirchenpräsidien künftig als Organ des Rats Aktivitäten koordinieren.

Von den Theologen des 20. Jahrhunderts wirkt Dietrich Bonhoeffer als Denker und christlicher Widerstandskämpfer besonders anregend – weit über Europa hinaus. Der 12. Internationale Bonhoeffer-Kongress brachte 230 Theolog/innen aus allen Himmelsrichtungen in Basel zusammen. Im Austausch unter älteren und jüngeren Nachdenkern des deutschen Märtyrers kamen Unterschiede zwischen dem Westen und anderen Weltteilen in den Blick.

«Europa muss lernen zu teilen!» erklärte Gerhard Pross am Kongress des Netzwerks «Miteinander für Europa» Ende Juni 2016 in München. Nach Versöhnung unter den christlichen Gemeinschaften werde von ihnen «Verschiedenheit als Bereicherung erlebt». Dies befähige die Gemeinschaften, den Fliehkräften in Europa ein neues Miteinander entgegenzusetzen.

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