• Berichte

    Hals über Kopf, so scheint es, lösen wir unsere Kultur von ihren Fundamenten. Bücher zu den christlichen Grundlagen Europas, zu den Irrungen der Kirche und dem reformatorischen Erbe lohnen die Lektüre. Sie führen vor Augen, was war.

    In seiner Heimat mied Jesus Städte. Doch innert weniger Jahre wurde die Bewegung seiner Nachfolger eine Stadtbewegung, die sich in den Zentren des Römischen Reichs einnistete. Benjamin Schliesser skizzierte den Pfad in seiner Antrittsvorlesung an der Universität Bern.

    Der Reichtum und die Eigenart der Schweizer Reformationen treten im Jubiläum ins Licht. Zugleich schmerzt die aktuelle Krise der Kirche. Neue Bücher schärfen den Blick, eine Zeitreise in die Welt von 1517 und die Spurensuche bei Niklaus von Flüe weiten ihn. 

    «Von Gott bewegt. Den Menschen verpflichtet.» Unter diesem Titel wollen die Berner Reformierten Kirche gestalten. Die Vision mit sieben Leitsätzen wurde am 10. September mit einem facettenreichen Fest in Bern gefeiert. Auf neun Gottesdienste und ein Risottoessen folgte eine Feier auf dem Bundesplatz. Vertreter der Kirche riefen dazu auf, die Vision mutig umzusetzen.

    Die bekennenden Protestanten in der Romandie starten eine Fachhochschule, um gesellschaftsrelevante und biblisch orientierte theologische Ausbildung anzubieten. Am 10. September wurde die Haute Ecole de Théologie HET in Saint-Légier oberhalb Vevey feierlich eröffnet. Im ersten Jahr zählt sie 80 Studierende.

    NIklaus von Flüe, vor 600 Jahren geboren, wird als prophetische Gestalt für die Schweizer und die Völker gesehen. In seinem Ringen um Gottes Nähe, seiner Hingabe und Liebe zu dem «einig Wesen» liegen starke geistliche Impulse für unsere Zeit. Eine Tagung in Flüeli suchte sie zu fassen.

    Wie erleben Menschen Gott im reformierten Gottesdienst, wenn Herkommen und Gewohnheit ihn nicht mehr tragen? Das Sehnen vieler geht andere Wege. Was gibt die reformierte Tradition zum Feiern her? Ein facettenreicher Band erschliesst Schätze und vermittelt Orientierung.

    Der Berner Grosse Rat hat am 6. September das neue Gesetz über die Landeskirchen in erster Lesung gebilligt. Fraktionssprecher lobten die schlanke Form und die grössere Autonomie, die den Kirchen zugestanden werde. Die auffälligste Änderung ist die Übernahme der Pfarrdienstverhältnisse durch die Kirchen.

    Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn laden zum Fest. Auf dem Bundesplatz wird am 10. September die «Vision Kirche 21» verkündet. Ein 1300-köpfiger Chor singt. Am Vormittag finden in Bern gleichzeitig acht Gottesdienste mit bekannten GastpredigerInnen statt.

    Wie kommt der Patient Kirche auf die Beine? Der deutsche Gemeindeforscher Michael Herbst plädiert für die Stärkung von lokalen Gemeindekernen, für lebendiges, mündiges Christsein und eine Anpassung des Pfarramts an neue Gegebenheiten.

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