• Berichte

    Gegenwind aus der Gesellschaft kann die Volkskirchen weiter bringen, wenn sie sich missionarisch ausrichten und das Dienen in den Mittelpunkt stellen. Hans-Hermann Pompe vom EKD-„Zentrum für Mission in der Region schilderte am 9. September 2011 in Bern, wie man in deutschen Kirchen versucht, Ortsgemeinde und Region neu abzustimmen. „"Was alle angeht, gehört in die Region", etwa Efforts zur Vermittlung des Evangeliums in postmoderne Milieus und Mentalitäten.“ Weiterhin ist auf die Nähe und Erreichbarkeit der Ortsgemeinde zu setzen.
    Alex Kurz und Samuel Reichenbach, Pfarrer in Rohrbach im Oberaargau, fördern das Gespräch über den Glauben in themenbezogenen Gruppen, die sich ein Jahr lang vierzehntäglich treffen. Kurz mahnte, nicht mit Wachstum und Planungen das Überleben der Kirche sichern zu wollen, sondern um Wachheit zu ringen, die Begegnung mit Menschen zu suchen und für Unverfügbares offen zu sein.

    Wie viel Religion tut der Gesellschaft gut? Die Frage steht im Hintergrund der Debatte um das politische Engagement der Kirchen. Für die Landeskirchen ist der Einsatz fürs Gemeinwesen selbstverständlich. Anderseits drängen Gruppen darauf, die Kirchen aus der Öffentlichkeit zu verdrängen. Ein Streitpunkt: Wie wird Religion in der Schule vermittelt?

    Der Saronsbund, eine Kommunität von Schwestern, ist in Uznach zu Hause und auch in Zürich aktiv. Er stellt sich selbst vor:

    In der Mission reiben sich religiöse Welten. Rücksichtnahme beugt hitzigen Konflikten vor. Dialog mit Andersgläubigen und Proklamation des Evangeliums gehören zusammen. Vertreter des Ökumenischen Rats der Kirchen, des Vatikan und der Weltweiten Evangelischen Allianz haben miteinander einen Verhaltenskodex für respektvolles christliches Zeugnis erarbeitet.

    Ein fünfköpfiger Übergangsvorstand soll das evangelische Missionswerk in Basel aus den Turbulenzen führen. Ihn bilden Leiter der vier Trägervereine von mission 21 und die Aargauer Kirchenratspräsidentin Claudia Bandixen als Vertreterin der reformierten Landeskirchen.

    Im der SEK-Abgeordnetenversammlung in Lausanne vom 19.-21. Juni 2011 stand das Miteinander der 26 Kirchen im Kirchenbund im Vordergrund. Der neue Ratspräsident Gottfried Locher rief die Abgeordneten zum vertieften Gespräch übers reformierte Kirche-Sein auf. 

    Gemeinsam luden die Theologische Fakultät und die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn ein zur Eröffnung des Kompetenzzentrums Liturgik. Die Tagung am 10. Juni stand unter dem Thema „«GottesdienstKunst -– Liturgie als Kultur der Gegenwart»“. Sie war eingerahmt von Grussworten der Vorsteher von Fakultät, Kirche und Kirchenbund.

    «Als Volkskirche erreichen wir nur einen geringen Teil des Volks.» Dies hielt der anglikanische Pfarrer George Lings bei einem Vortrag im Zürcher Oberland fest. Die Kirche habe viele Gründe, neue Formen von Gemeinde zuzulassen, zu gestalten und anzuerkennen. Christen heute sollten sich wie einst die erste Generation aus ihrer Komfortzone hinausführen lassen und Grenzen überschreiten.
     

    «Wo Gemeinden aufblühen, ist das diakonische Handeln ein prägendes Element.» Die LKF-Tagung am 6. Mai 2011 in Aarau zeigte auf, wie das Miteinander von Wort und Tat die Gemeindeentwicklung fördert. Paul Kleiner vom TDS Aarau stellte die Heilung der zehn Aussätzigen (Lukas 17) ins Zentrum. Anhand des Vorgehens Jesu zeigte er acht Aspekte des diakonischen Handelns auf. Zunächst gelte es, mutig Grenzen zu überschreiten und sich dem Fremden, Unbekannten, Verachteten oder gar Feindlichen zuzuwenden. Es brauche Neugier und Mut, Grenzen zu überschreiten.
    Den entscheidenden Satz Jesu: «Steh auf und geh!» stellte Kleiner ans Ende seiner Ausführungen. Die prägnante Aufforderung Jesu befreit und führt zu einem aufrechten Gang. Wo Menschen dank diakonischer Unterstützung ihren Wert erfahren und selbst wieder gehen lernen, sind sie auch bereit, anderen Menschen Zuwendung zu schenken.

    Mit dem Zeugnis von der Auferstehung ist die Glaubwürdigkeit der Kirche verbunden. Gottfried Locher, seit Januar Ratspräsident des SEK, äussert sich im LKF-Gespräch zum Schock am Ostermorgen, zum Kirchenjahr als Alternativentwurf, zu religiös distanzierten Schweizern und dem Bindestrich evangelisch-reformiert.

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