Neue Töne an der Theologischen Fakultät Bern
Gemeinsam luden die Theologische Fakultät und die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn ein zur Eröffnung des Kompetenzzentrums Liturgik. Die Tagung am 10. Juni stand unter dem Thema "GottesdienstKunst - Liturgie als Kultur der Gegenwart". Sie war eingerahmt von Grussworten der Vorsteher von Fakultät, Kirche und Kirchenbund.
Die grosse Zahl der Angereisten bewies das lebhafte Interesse an der Gründung dieses Kompetenzzentrums. Die angestrebte Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche von Universität und Kirche ist verheissungsvoll. David Plüss, Bern, Peter Cornehl, Hamburg, und Thomas Erne, Marburg, gingen der Frage nach, was es bedeutet, wenn der Gottesdienst als Kunstwerk verstanden wird. Wie viel Pracht erträgt die Inszenierung des Göttlichen? Ist die Kargheit des reformierten Gottesdienstes eine Tugend oder wird sie als kärglich wahrgenommen?
Wenn Wort, Ritual, Klang und Raum miteinander ins Spiel gebracht werden sollen, erfordert das Kompetenz, auch Kompetenz im Umgang mit der liturgischen Tradition. Solche Kunst oder solches Kunsthandwerk wird sich unterscheiden von Event und Kunstindustrie und wird sich der Gesellschaft gegenüber ausweisen als Weg zum Heiligen. Dabei stehen nicht Liturg, Interpret oder Exeget im Zentrum, denn es geht um die göttliche Berührung. Wie könnte dabei eine angemessene Qualitätssicherung aussehen?
Es stimmt hoffnungsvoll, dass die hohe Kunst der Liturgie an diesem Ort erforscht, gelehrt und hoffentlich auch eingeübt wird. So wie in einem der zahlreichen Workshops gesungen wurde. Die beiden Leiterinnen empfahlen stimmige Lieder und diskutierten mit den Teilnehmenden Kriterien für diese "Stimmigkeit". Und dann ertönte der Gesang, alte und neue Töne - erfrischend.
Das Landeskirchen-Forum freut sich an dieser mutigen und visionären Gründung und wünscht dem Kompetenzzentrum Liturgik viel Rückenwind und Gottes Segen.
Webseite des Berner Kompetenzzentrums Liturgik
Workshop von Alfred Aeppli: Gottesdienste erneuern - Gemeinde entwickeln