Die Gellertkirche Basel hat einerseits spezifische Angebote für Jugendliche kreiert, anderseits werden bewusst Brücken zum Gemeindealltag geschlagen.
Die Jugendarbeit echtanders ist Teil der Gellertkirche und hat zum Ziel, Räume zu schaffen, in denen Jugendliche Glauben kennen lernen und ausdrücken können. Wir haben einerseits spezifische Angebote für Jugendliche kreiert, bauen jedoch andererseits bewusst Brücken zum Gemeindealltag. Ziel ist es, dass die Jugendlichen Anschluss an die Gemeinde finden und sich nicht nur in einem eigenen „Universum“ bewegen.
Hier die wichtigsten Angebote für Jugendliche im Überblick:
Der Jugendgottesdienst Checkpoint findet monatlich im Kirchenraum statt. Er wird von einem Team, bestehend aus etwa 25 Jugendlichen, gestaltet. Sie setzen ihre Begabungen in verschiedenen Teams wie Moderation, Band, Dekoration, Licht- und Tontechnik, Computer und Video, Bar, Auf- und Abbau, Gebet etc. ein. Rund 100 Teens ab 13 Jahren, auch manche Konfirmanden und kirchenferne Jugendliche, besuchen den Anlass. Die Predigten werden fast immer von Jugendarbeitern oder jungen Erwachsenen mit entsprechender Begabung gehalten. Heisse Themen wie Sexualität, Versuchung oder Sucht werden genauso angesprochen wie die Bedeutung von Weihnachten, Umgang mit Ungerechtigkeit oder Christsein im Klassenzimmer. Wichtig ist uns die Alltagsrelevanz.
Der Gottesdienst ist in seiner Form kreativ, unterhaltend und zuweilen frech. Trotzdem fehlen auch Momente mit Tiefgang und Besinnung nicht. Regelmässig erhalten Jugendliche die Gelegenheit, ihrem Glauben konkret Ausdruck zu verleihen. Dies geschieht durch interaktive Gottesdienstelemente wie Gebete, Bildmeditation, Symbolhandlungen (Schulden entsorgen im Abfalleimer beim Kreuz) usw.
Das Ready-x findet am Sonntagmorgen parallel zum Gottesdienst statt. Teenager (bis zur Konfirmation) feiern ihren eigenen kleinen Gottesdienst mit Liedern, Input, Diskussionsgruppen und Spielen. Das gemeinschaftliche Zusammensein bei Snacks rundet den Morgen ab.
FullHouses sind unsere wöchentlichen Kleingruppen. Hier wird gemeinsam ausgetauscht, die Bibel gelesen, gebetet, gegessen und gesungen. Jugendliche ab der 9. Klasse (bis 20 Jahre) können einen FullHouse besuchen. FullHouses sollen den Jugendlichen helfen, den Glauben im Alltag konkret zu leben und tragende Gemeinschaft zu erleben. Wenn wir als Gesamtgemeinde bestimmte Themenreihen wie „40-Tage Leben mit Vision“ behandeln, sind die FullHouses mit von der Partie.
Der FullChurch findet vier Mal pro Jahr statt. In diesem Gottesdienst trifft sich der Kern der Jugendarbeit (FullHouses). Hier geht es um Visionsvermittlung wie zum Beispiel das neue Jahresthema, Schulung, Anbetung und Gemeinschaft. Er ist als Ergänzung zum aufwendiger gestalteten Checkpoint jüngerschaftlich ausgerichtet und spricht die „Insider“ an. Der Gottesdienst ist schlicht und tiefgründig gestaltet.
Darüber hinaus bieten wir verschiedene Ferienlager (3 pro Jahr) sowie den SommerOutreach (diakonisch-evangelistische Einsatzwoche) an. Diese Zeiten sind nicht aus unserem Programm wegzudenken. Während Lagern geschieht neben Action und Spass viel an gottesdienstlichem Feiern. Auch für die Integration von kirchenfernen Jugendlichen leisten unsere Camps einen wichtigen Beitrag.
Als Ergänzung zu den Angeboten der Jugendarbeit hat sich vor allem ein Gefäss als sehr wichtiges Verbindungselement zur Gemeinde entwickelt: der 7.07-Gottesdienst. Dieser Gemeindegottesdienst findet wöchentlich am Sonntagabend statt. Er bietet denselben Inhalt wie der Morgengottesdienst, jedoch in anderer Verpackung. Die Moderatorin führt durch den Anlass, eine Band begleitet Lieder, Menschen erzählen in Interviews aus ihrem Leben und der Pfarrer hält seine Predigt in Mundart. Anschliessend gibt es Getränke und Snacks an Bistrotischen.
Regelmässig dürfen Bands aus dem Jugendbereich die Anbetungszeiten gestalten. Andere Jugendliche sind im Bereich der Bild- und Tontechnik engagiert. Dieser Gottesdienst wird neben vielen jungen Erwachsenen und einigen älteren Leuten auch von einer grossen Gruppe Jugendlicher besucht. Gäbe es keinen Abendgottesdienst, würden wohl viele junge Leute nicht wöchentlich in die Gemeinde kommen und sich als Teil der Gemeinde verstehen. Der Morgengottesdienst ist aufgrund der Zeit und des Stils für viele keine Alternative. Sie würden dann vorwiegend unter sich bleiben und von Jugendanlass zu Jugendanlass pilgern.
Wichtig scheint mir, dass die Gemeinde der jungen Generation Freiraum für eigene Gottesdienstformen und Experimente zugesteht. Gleichzeitig darf die Gemeinde mit ihren (Gottesdienst-)Formen nicht einfach stehen bleiben, wenn sie sich eine spätere Integration der Jugendlichen in „ihren“ Gottesdienst wünscht. Wenn von Alt und Jung eine gewisse Offenheit und Kompromissbereitschaft vorhanden ist, sind gemeinsame Gottesdienste möglich und letztlich für beide Seiten bereichernd.
Christian Peyer ist Jugendarbeiter der Gellertkirche Basel.
Checkpoint Predigt
Checkpoint Actionstep
Fullchurch: Begegnung der Generationen
|