Liebe – Gehorsam – Ehre

Die Stiftung Bruder Klaus bringt in Hundwil AR
mit einer Installation die christliche Prägung
des Schweizer Gemeinwesens und
der abendländischen Kultur zum Bewusstsein.
Aus dem Brief, den Bruder Klaus 1482
an den Rat von Bern sandte, werden Linien
ausgezogen für Eidgenossen von heute.

Das Meditationsbild von Niklaus von Flüe und das Schreiben des Einsiedlers geben den Grundriss der Installation und die Hauptpunkte ihrer Texte vor. «So kann man», schreiben die Veranstalter, «hineintauchen in die geistige Welt, die am Ursprung der Schweizer Geschichte steht.»

Dank – und viel mehr

Niklaus von Flüe vermittelte 1481 das Stanser Verkommnis zwischen den arg zerstrittenen Alten Orten. Der Rat von Bern liess ihm dafür eine Gabe überbringen. Bruder Klaus bedankte sich mit einem Schreiben und fügte Gedanken an, die 540 Jahre später unvermindert bedenkenswert sind. Die Sätze handeln vom Frieden im Land – und was es zu tun und zu dulden gibt, damit er Bestand hat.

Bruder Klaus schreibt von der Liebe Gottes, vom Frieden, von dem Namen Jesus, vom Leiden Gottes und von der Liebe zu Gott. «Von Liebe wegen schreibe ich euch mehr. Gehorsam ist die grösste Ehr, die es im Himmel und auf Erden gibt. Darum sollt ihr schauen, dass ihr einander gehorsam seid …»

Mitten in Europa

Die Installation stellt den Brief mit seinen kargen Sätzen, Bibeltexte, prägnante Auslegungen und Statements von grossen Schweizern zusammen mit Bildern zur Geschichte der Eidgenossenschaft und Europas. Das Konzept findet sich im Buch «Von Liebe wegen», das bereits 2001 in Basel erschien.

«In einem Punkt», schreibt Rothen, «sind die Aussagen von Bruder Klaus besonders fern von dem heutigen Empfinden: Er setzt selbstverständlich voraus, dass der Gehorsam richtig und gut sein kann, auch wenn er in das Leiden führt.»

Von Bruder Klaus vermittelt: Das Stanser Verkommnis 1481

Der Mann von Flüeli «ist selber den Weg gegangen, den die Bibel als den schwersten und ehrenvollsten beschreibt: das Kreuz zu tragen, auf Geliebtes zu verzichten, sich im Vertrauen auf Gott in Aufgaben zu bewähren, an denen man leidet und in denen man womöglich ohne offenkundigen Erfolgt bleibt».

Sind wir eingetaucht in den Frieden Christi?

Die Besucher der Ausstellungshalle an der Hauptstrasse in Hundwil finden zwischen den hohen Keilen, welche die Strahlen des Meditationsbildes von Bruder Klaus nachbilden, auch knappe Statements, etwa das von der Flüchtlingsmutter Gertrud Kurz: «Was nützen alle Protestmärsche, was nützen alle unsere Versuche und Taten, wenn wir selber nicht eingetaucht sind in den Frieden, der uns von Christus geschenkt wird?»

Die Installation im Ausserrhoder Landsgemeindeort Hundwil (bei der Postautohaltestelle) steht täglich von 9 bis 19 Uhr offen. Noch bis am 15. Januar 2022. Der Eintritt ist frei.

Infos: www.vonliebewegen.ch