Roger Rohner gestorben
Der Pfarrer der Gellertkirche in Basel, Roger Rohner, ist am 9. September völlig unerwartet verstorben. Das Landeskirchen-Forum drückt der Familie und der Gemeinde sein Beileid aus.
Am Sonntag hatte Roger Rohner (55) über Hiobs Unglück gepredigt und die Frage gestellt: "Was soll man da sagen? Wie kann Gott so etwas zulassen? Was ist das für ein Gott"? Am Montag hörte - dem Vernehmen nach beim Joggen - sein Herz auf zu schlagen.
Der Thurgauer war 1994 aus Bischofszell in die vielfältige Kirchgemeinde gekommen, die zur Basler Münstergemeinde gehört. Um Roger Rohner trauern seine Frau Christina, die Kinder, die Gellertkirche und Christen am Rheinknie. Und viele Schweizer Christinnen und Christen, die seine Impulse zum kreativen Gemeindeaufbau im urbanen Kontext schätzten. Während eines halben Jahrzehnts präsidierte er zudem die Evangelische Allianz Basel.
Miteinander aufbauen
An der LKF-Tagung vom 8. November 2008 hielt Pfr. Roger Rohner einen Vortrag, in dem er Mission als "biblisches Muss auch für landeskirchliche Gemeinden" bezeichnete. Mit denen, die glaubten und von Christus ergriffen seien, sei Gemeinschaft zu gestalten; in dieser wüchsen Dienste zum Wohl des Quartiers und der Stadt.
Tragend dafür, so Roger Rohner, ist "Leidenschaft für den dreieinigen Gott". Christen hätten nicht nur eine Botschaft, sie seien Botschafter an der Stelle von Christus. Es gehe darum, die Kraft der Gemeinschaft der Gläubigen freizusetzen und Orte zu schaffen, wo "Menschen begeistert miteinander feiern und aneinander Anteil nehmen". Dabei bleibe die Gellert-Gemeinde offen: "Eine Kirche braucht einen inneren Ofen der Gemeinschaft, wo Suchende und Aussenstehende Wärme erleben können, auch wenn sie nicht gleich dazugehören möchten".
Von ganzem Herzen Gott suchen
Seine letzte Predigt schloss Roger Rohner mit den Sätzen: "Was macht Hiob in seinen Fragen? Er will keine billigen Antworten, keine einfachen Erklärungen. Er will von Gott selber die Antwort. Darum hört er nicht auf, zu Gott zu schreien. Er lässt sein Herz reden. Wollen wir das heute Morgen nicht auch neu tun: Unser Herz reden lassen? Unseren Schmerz, unsere Schuld, unsere Zweifel, unseren Kleinglauben zu Gott bringen? Wenn wir von ganzem Herzen Gott suchen, dann wird er sich finden lassen. Dann werden auch wir erleben:Gott ist anders. Unerforschlich, unbegreiflich - und vor allem grösser als du denkst. Er ist der 'Ich-bin-da!'-Gott. Und er lässt dich nicht los"!