Konkordat: Neues Gesamtcurriculum und Anerkennung des STH-Masters
Die im Konkordat verbundenen Deutschschweizer reformierten Kirchen passen mit einem neuen Gesamtcurriculum die theologische Ausbildung an. Zudem haben sie im November den Zugang von Absolventen der STH Basel geregelt.
Nach der nationalen Akkreditierung der STH als universitäre Hochschule im Herbst 2014 anerkennt das Konkordat den STH-Master-Abschluss als grundsätzlich gleichwertig mit dem der Theologischen Fakultäten Basel und Zürich. Damit STH-Absolventen ins Pfarramt gehen können, müssen sie zum einen den studienbegleitenden kirchlichen Teil der Ausbildung (inkl. Eignungsabklärung) durchlaufen.
Für STH-Absolventen zwei Semester zusätzlich
Zum anderen haben sie an einer der beiden Uni-Fakultäten in Absprache mit dem jeweiligen Studiendekan 60 zusätzliche ECTS-Punkte zu erwerben. Diese Studienleistungen, die zwei Semestern entsprechen, können auch in Doppelimmatrikulation (Uni und STH Basel) erbracht werden. Damit wird das STH-Studium jenem an anderen Universitäten gleichgestellt. Die Regelung gilt für STH-Absolventen ab 2015. Abgänger 2012-14 können die Anerkennung individuell beantragen.
Ganzheitliche Bildung fürs Pfarramt
Einen wichtigen Schritt tat die Konkordatskonferenz im November mit dem Ja zum neuen Konzept Gesamtcurriculums. Laut Medienmitteilung wird die Abklärung der Eignung fürs Pfarramt vereinfacht, die kirchliche Studienberatung verstärkt, das Mentorat verbindlicher gestaltet und das Praxissemester modular aufgebaut. Im Lernvikariat wird mehr auf Teamfähigkeit, Innovationsstreben und Förderung der Beteiligung von Gemeindegliedern hingearbeitet.
Leiten, kooperieren, überzeugen, wagen
Das Gesamtcurriculum wird auf die Kompetenzen ausgerichtet, die das Konkordat 2013 als zwölf Standards in fünf Bereichen formulierte. Pfarrerinnen und Pfarrer sollen (1) glaubwürdig leben, vom Evangelium bestimmt, mit einer geklärten beruflichen Identität und überzeugendem Selbstmanagement. Sie sollen (2) Lösungen entwickeln durch hermeneutische Reflexion und Kreativität, (3) Beziehungen gestalten, indem sie sich in andere einfühlen und team- und konfliktfähig sind, (4) Ergebnisse erbringen durch zielorientiertes, planmässiges Arbeiten und (5) Einfluss nehmen durch ansprechendes Auftreten, Leiten und Vertreten der Kirche. (Grafik)
Bilder:
Tagung über Radical Orthodoxy an der STH Basel, Dezember 2014
Ordinationsgottesdienst der Zürcher Landeskirche, August 2015 (Bild: Gion Pfander)