Glauben und hoffen, zweifeln und warten
Staat, Wissenschaft und Gesellschaft fokussieren auf die medizinische, wirtschaftliche und soziale Bewältigung der Corona-Pandemie. Doch auch existentielle Fragen stehen im Raum.
Religiöse Menschen fragen: Wo ist Gott? Was sollen wir für unser Welt- und Lebensverständnis lernen? Wie die Pandemie aus christlicher Sicht deuten? Wir haben reformierte Theologinnen und Theologen um Deutungsansätze gebeten. Hier sechs divergente Kurzbeiträge.
Gelegenheit zur Umkehr
Wer sich zur Coronakrise theologisch äussern möchte, sollte zwei Fehler vermeiden. Erstens behaupten, Gott habe mit dem Virus und der Pandemie nichts zu tun. Und zweitens sich anmassen, Gottes Gründe und Absicht umfassend erklären zu wollen. Zwischen diesen beiden Extrempositionen gilt es jedoch, Fragen des Glaubens schonungslos zuzulassen und vorsichtig nach theologischen Antworten zu suchen. Alles andere wäre unlauter und letztlich eine Irreführung der Menschen und der Gemeinde.
Als Theologe und Pfarrer deute ich die Pandemie zunächst als göttlichen Anstoss zur menschlichen Besinnung und als Gelegenheit zur Umkehr. In zweiter Linie sehe ich in dieser Krise auch Zeichen eines endzeitlichen Prozesses.
Zum ersten Punkt: Die Coronakrise hat viele unserer vermeintlichen Sicherheiten zerstört. Manche Selbstverständlichkeit hat sich als Täuschung entpuppt. Von vielen Gewohnheiten mussten wir uns verabschieden. Nicht nur das individuelle Leben kann sich plötzlich verändern, z.B. durch einen Schicksalsschlag oder durch eine schlimme ärztliche Diagnose. Auch das öffentliche Leben und das Zusammenleben auf diesem Planeten können schlagartig ändern und sich dauerhaft verwandeln. Ohne gleich in eine fatalistische Haltung zu verfallen, sollten wir als Christen solche Wendungen als Äusserungen des Willen Gottes erkennen und deuten.
Der Ewige kann in seiner Souveränität mit uns und der Welt tun und lassen, was und wie er will. Ihm dies in aller Demut zuzugestehen, hilft im Umgang mit der Krise. Als Menschen können wir vor Gott keine Ansprüche erheben. Dass nichts selbstverständlich, sondern alles lauter Gabe ist, ist eine gesunde christliche Grundgesinnung. Das gilt erst recht in der Krise. Sie bietet uns darum Gelegenheit, uns auf das zu besinnen, was allein echten Halt bieten kann. Dies ist nicht im Materiellen und Irdischen zu suchen, sondern im Geistigen und im Glauben zu finden.
Zum zweiten Punkt: Die Rede über die Endzeit gehört seit jeher zur DNA christlicher Missionspredigt. Da diese Rede allzu oft instrumentalisiert und missbraucht wurde, um Ängste zu schüren und um Druck auszuüben, wird sie im landeskirchlichen und universitären Milieu stiefmütterlich behandelt. Die Coronakrise könnte aber helfen, die Endzeitrede aus ihrem Dornröschenschlaf zu holen. Denn unsere Welt und unsere Lebensart wurden in den letzten Jahrzehnten durch Technik und Fortschritt so tiefgründig verändert, dass es höchste Zeit ist, die Veränderungen und Umwälzungen ernsthaft wieder zu den Inhalten der Endzeitrede in Beziehung zu setzen.
Dies sollte mit der nötigen Vorsicht und mit der gebotenen Zurückhaltung geschehen, ohne die gleichen Fehler zu begehen, die zum Misstrauen ihr gegenüber geführt haben. Sie zu ignorieren oder gar zu belächeln, wäre eine grobe Verfehlung und letztlich ein Verrat am Evangelium.
Ivan Walther-Tschudi, Pfarrer in Urdorf ZH
Absagen an Christus und an das ewige Leben
Seien wir ehrlich. Seit einem Jahr suchen viele das prophetisch klärende Wort. Doch Gott schweigt. Er schenkt niemandem ein Wort, das auch nur von Ferne so klar und durchdringend ist wie das, was er den Propheten Israels geschenkt hat. Wir tappen im Nebel.
Rund um den Erdkreis greifen die Behörden tief in das Leben der Menschen. Die gravierenden Folgen stehen in einem verwirrenden Widerspruch zu den Alltagserfahrungen. In unseren Dörfern und Städten wurden nicht hunderte von jungen Toten aus den Häusern getragen wie damals, als die Spanische Grippe wütete. Die Journalisten müssen die Orte suchen, wo die Krankheit ein schreckliches Leiden verursacht. So entsteht der Eindruck: Superbrave Medien schreiben eine Geschichte, die nicht der Wirklichkeit entspricht. Doch ist das so? Wer kann wissen, wirklich wissen, was geschehen wäre, wenn die Behörden uns nicht Distanz, Zwangsruhe, Gesichtsmasken verordnet hätten?
Doch weiss auch niemand: Wie werden diese Eingriffe unsere Lebensgewohnheiten verändern? Wer wird zuerst aus der Lethargie herausfinden? Wird Gott den Kirchen die Schuld ihrer notorischen Treulosigkeit vergeben und ihnen doch noch die Gnade eines klärenden Wortes schenken?
Darum halte ich mich an das, was wir im Licht der biblischen Botschaft mit grosser Klarheit sagen können. Der erste Präsident der WHO hat Jesus Christus als eine für Kinder schädliche Märchenfigur bezeichnet. Das BAG lädt auf seiner Homepage dazu ein, dem Glauben an das ewige Leben abzusagen. Säkulare Organisationen haben mit Allmachtsfantasien den Hirtendienst Jesu Christi an sich gezogen. Allen Ernstes fühlen sich verantwortlich dafür, die Menschheit zu retten. Und die Kirchen haben dieser Gotteslästerung den Lauf gelassen. Jetzt demonstriert Gott aller Welt, wie ohnmächtig diese selbsternannten Heilsanstalten sind. Tausende von hoch qualifizierten Wissenschaftlern möchten fassen, wie genau ein einziges Virus wirkt. Und können es nicht.
So gesehen schenkt Christus seinen Gemeinden weltweit die Möglichkeit, beschämt zur Besinnung zu kommen: Gott ist ein Gott, der nicht nur nahe, sondern auch fern kann. Die Glückseligkeit, die er verspricht, ist nicht zu haben ohne sein «Weh euch, wenn…» In der langen Predigt an Pfingsten hat Petrus präzise dargelegt, wie Gott sein Wort erfüllt. Und am Ende der Bibel bekommen wir Anteil an dem, was Gott offenbart hat – nicht uns, sondern Jesus. Er ist das Lamm, das die Siegel bricht. Er sorgt dafür, dass alles zum Guten dienen muss. Nicht allen. Sondern denen, die Gott lieben.
Darum: Halten wir uns an das, was wir wissen – und fassen wir es für unsere Mitmenschen in Worte, die so hart, so klar und so voll leidenschaftlicher Liebe sind, wie wir das nur von den biblischen Schriftstellern lernen können.
Paul Bernhard Rothen, Pfarrer in Hundwil AR
Übermächtige Gnade
Meines Erachtens macht die Corona-Zeit drei Dinge deutlich: 1. Menschliches Leben ist zerbrechlich. 2. Menschen suchen Sicherheit durch Macht und Kontrolle. 3. Der dreieinige Gott hat alles in der Hand.
1. Menschliches Leben ist zerbrechlich. Ein kleines Virus verändert unseren Alltag. Es macht Regierungen und Experten ratlos, bringt den globalen Handel durcheinander, lässt Fluggesellschaften grounden und führt die Eventkultur zum Stillstand. Das müsste uns demütig machen und zur Einsicht bringen: Unser Leben ist höchst komplex und fragil. Der Mensch steht nicht über allem. Er ist Teil eines grösseren Ganzen (andere Menschen, Natur, Gott), dem es Sorge zu tragen gilt.
2. Menschen suchen Sicherheit durch Kontrolle und Macht. Die Pandemie bringt Unsicherheit und Angst. Das verstärkt die Tendenz des Menschen, seine Probleme durch technokratische Kontrolle und Macht zu lösen.
Länder wie China und Russland wenden zur Kontrolle der Bevölkerung modernste Technologie an. Regierungen hätten am liebsten völlig gehorsame Bürger und transparente Steuerzahler. Unternehmen wünschen sich gläserne Kunden usw. Der Ruf nach einer zentralen Weltregierung wird laut. Die Pandemie verstärkt diesen weltweiten Kontrolltrend, der Leben einschränkt und zerstört.
Wer/was steckt hinter dieser Entwicklung? Eine verschworene globale Elite? Die Banken? Mächtige Konzerne? Big Pharma? Bill Gates? Ich denke nicht. Verschwörungstheorien sind, wie der Fortschrittsglaube, ein Kind der sogenannten Aufklärung. Sie überschätzen den Willen und die Kapazitäten der Menschen zum Bösen.
Solch finstere ‹alternative Fakten› sind deshalb selbst Teil des Übels. Sie verwirren, verstärken die Angst, zerstören Vertrauen, klagen an, verwischen das Gute, das in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Technik eben auch geschieht, besonders bei uns. Menschen sind nicht absolut böse. Ihre Schuld besteht darin, dass sie auf böse geistige Mächte hören und ihnen folgen.
3. Der dreieinige Gott hat alles in der Hand. Geistige Mächte sind das Problem. Nun wissen wir, dass dank Jesus Christus, durch sein Leiden, Sterben und Auferstehen, diese bösen Mächte (Sünde, Tod und Teufel) besiegt sind. Schon jetzt. Jesus Christus regiert. «Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden» (Matthäus 28,18). Auch alles Gefährliche und Böse steht in seiner Hand. Er lässt es noch zu, damit die Menschen erkennen, was gut und was böse ist (Baum der Erkenntnis von Gut und Böse) und dass alles Gute nur von ihm kommen kann.
Aus allem Bösen und Leiden heraus kann er jederzeit Gutes erblühen lassen: Liebe und Solidarität, Friede und Trost, Zeit und Ruhe, Begegnungen und Kontakte, neue Beschäftigungen und Arbeitsweisen, neue Produkte und auch Medikamente.
Wir können hoffen und beten, dass immer mehr Menschen in seinem Sinn und Geist entscheiden und handeln. Mit Christus verbündet dürfen wir wissen: Nichts und niemand kann uns von der Liebe Gottes trennen. Alle Dinge werden uns zum Besten dienen. Böses kann noch viel Schaden anrichten. Aber Gottes Wirken ist mächtiger. «Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden.» (Römer 5,20)
Martin Hohl, pensionierter Pfarrer, Wenslingen BL
Freiheit in Christus leben
«Für die Freiheit hat uns Christus freigemacht.» (Galater 5,1) Die erste Freiheit, die Christen in der Coronazeit propagieren, ist die Freiheit, im Kampf gegen eine Pandemie Fehler machen zu dürfen, ja sogar zu scheitern. Dazu hat uns Gottes Gnade freigemacht.
Corona zwingt uns einerseits zum Handeln, andererseits zum Fehlermachen im Rahmen unserer menschlichen Begrenztheit. Der Mensch hat sich mit der Erkenntnis von Gut und Böse auch das Scheitern eingehandelt. Dies muss auch in der Coronakrise zum Vorschein kommen, damit die Welt Umkehr und Heilung in Jesus Christus findet.
Der Selbstrettung unserer Gesellschaft sind Grenzen gesetzt. Insofern ist die obrigkeitliche Einschränkung persönlicher Freiheit und das Verhaltensdiktat, welches das Verantwortungsgefühl und das Gewissen der Menschen unter Druck setzt, um Leben zu retten, zu relativieren. Nicht Resignation aber Demut im Blick auf unsere menschliche Schwäche wäre angemessen und hilfreich. Verkrampfter und vorwurfsvoller Perfektionismus könnte sich wandeln in gottesfürchtiges Stillesein und hilfreiches Zusammenstehen.
Die zweite Freiheit der Christen in der Pandemie ist die Unabhängigkeit von materialistischem und individualistischem Glück. Was (zumindest in Schweizer Verhältnissen) als «Rückkehr zur Normalität» angepriesen wird, ist für den Glaubenden wenig erstrebenswert. Ist das, was wir im Zenit der Hochkonjunktur hatten, wirklich so normal? Wäre nicht eine andere Normalität denkbar, die segensreicher und gerechter ausschauen könnte? Und sind wir dieser Normalität nicht näher gekommen durch den Schock des vergangenen Jahres?
Die dritte Freiheit, welche Christen zum Ausdruck bringen, ist die Freiheit von Angststeuerung. Im Blick auf das ewige Leben, ist weder die Angst vor dem Sterben noch eine Angst vor Verschwörungen und antichristlichen Entwicklungen opportun. «Jeder der glaubt, wird gerettet werden.» (Römer 10,11.13) Aus dieser Mitte des Evangeliums heraus wächst in Krisenzeiten unser Vertrauen auf den kommenden Herrn und sein Reich. Psalm 73,26 wird an jedem einzelnen von uns getestet.
Die vierte Freiheit, die der Gemeinde Jesu in dieser Zeit geschenkt ist, ist die innere Freiheit gegenüber den Mächtigen dieser Welt. Christliche Ethik gegenüber dem Staat orientiert sich immer an der absoluten Herrschaft Gottes und relativiert insofern die irdischen Autoritäten. Als Christen dienen wir den Autoritäten, aber wir unterwerfen uns ihnen nicht. Wir dienen ihnen in der Freiheit, sie zu relativieren, zu korrigieren und zu ergänzen im Blick auf unsere ewige Hoffnung und auf die Herrschaft der Liebe Christi.
Die fünfte Freiheit ist dann folgerichtig die Bereitschaft, den Preis für diese Freiheiten zu bezahlen. Seien es Nachteile, Missverständnisse, Beschimpfungen oder Unterstellungen, Verdächtigungen oder Geldbussen. Wir folgen Jesus Christus nach und wissen, wozu er uns freigemacht hat.
Sabine Aschmann, Pfarrerin in Schlatt TG
Das Wichtigste im Leben
«Gesundheit ist doch das Wichtigste im Leben!» Für viele Menschen in unserem Land ist klar: Die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie sind gerechtfertigt, auch wenn sie unser Sozialleben beschneiden und unsere Arbeitsplätze gefährden.
Doch ist es wirklich wahr, dass körperliche Unversehrtheit wirklich das Wichtigste in unserem Leben ist? Spontan möchte auch ich dieser Aussage zustimmen, die ich von einer gläubigen Kirchgängerin gehört habe, doch dann durchfährt es mich wie ein Blitz: «Nein, Gesundheit ist nicht das Wichtigste im Leben!» Die Alternativantwort lautet aber nicht: «Unsere Wirtschaft oder das Geld ist das Wichtigste im Leben!», sondern sie lautet: «Das Wichtigste ist unsere Verbindung, unsere Beziehung zu Gott!» Nicht Gesundheit oder Wirtschaft, sondern Beziehung ist für den Menschen unverzichtbar.
Asaf wusste darum und es wurde ihm zum Trost und zur unerschütterlichen Freude: «Dennoch bleibe ich stets an dir. Denn du hältst mich bei meiner rechten Hand. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil!» (Psalm 73,23ff)
Unsere Gesellschaft hat den Gott des Lebens eingetauscht mit dem Gott der körperlichen Gesundheit oder dem Gott des Geldes! Weder Gesundheit noch Geld können dem Menschen aber letztlich Sinn, Erfüllung und Frieden schenken. Jesus Christus aber schenkt uns Vergebung von unseren Sünden und Versöhnung mit Gott und unseren Mitmenschen – ewiges und neues Leben! Jesus Christus ist nicht nur das Wichtigste in unserem Leben, sondern er ist das Leben! In Verbindung mit ihm finden wir Sinn, Erfüllung und Frieden.
Damit wird mir in dieser Pandemie tiefgreifend bewusst, dass es nichts Wichtigeres gibt, als schlicht in dieser Beziehung zu Jesus zu sein! Es ist an der Zeit, dass wir beginnen, in diesem neuen Leben zu wandeln, damit unser Gott offenbar werde.
Andreas Ladner, Pfarrer in der Kirchgemeinde Staufberg AG
Dem Götzendienst wehren
Eine Grundeinsicht aus den Zehn Geboten ist, dass die Gottesfrage – das erste Gebot – bestimmend ist für alle anderen Bereiche des Lebens. Wie Martin Luther in seinem grossen Katechismus formuliert: «Ob Gott oder Abgötter verehrt werden, bestimmt die Art des Glaubens.» Das erste Gebot, das die scharfe Unterscheidung zwischen Gott und Nicht-Gott fordert, ist die Grundlage für einen freiheitlich-demokratischen Staat.
Es ist nicht die Aufgabe der Kirche, zu beantworten, ob das Virus etwas gefährlicher oder etwas weniger gefährlich ist, sondern sie muss eine Stimme dazu finden, welchen Stellenwert eine Krankheit – auch eine schwere Krankheit – einnehmen darf, ohne dass ein Kult, ein Götzendienst, daraus wird.
Meine Kritik am politischen, medialen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Umgang mit dem Virus besteht hauptsächlich darin, dass der Staat zu Gott gemacht wird, wenn er mit der Aufgabe betraut wird (oder sich selbst damit betraut), einen erfolgreichen Krieg gegen ein Virus zu führen. Aus dem Krieg gegen das Virus wird schnell ein Krieg gegen den Viruswirt.
Am Beispiel der Nerze in Dänemark hat man gesehen, dass die einfachste Form der Pandemiebekämpfung darin besteht, die Wirte des Virus zu eliminieren. Mit Menschen geht das natürlich nicht, also sucht man nach Ersatzhandlungen, die alle auf physische und soziale Distanzierung der Menschen voneinander abzielen: Isolation als Solidarität. Um das aber durchzusetzen, muss der Staat in jeden Lebensbereich des Menschen hineingreifen können, was im Kern totalitär ist.
Der Anspruch irgendeiner Sache, auch des Staates, auf alle Lebensbereiche ist Götzendienst («Alles im Staate, nichts ausserhalb des Staates, nichts gegen den Staat» - dagegen steht Jesu Wort: «Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist»). Die Kirche müsste dem Staat zurufen, wie einst in römischen Triumphzügen der Sklave hinter dem Triumphator: Respice post te, hominem te esse memento («Sieh dich um; denke daran, dass auch du ein Mensch bist»).
Benjamin Kilchör, VDM, Dr. theol., Professor für Altes Testament
an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel