Entdeckungen im Kirchenjahr
Das Kirchenjahr birgt mehr, als Reformierten bewusst ist. Die laufende Ringvorlesung an der Uni Bern lädt zu Entdeckungen ein. Theologen verschiedener Konfessionen stellen teils überraschende Bezüge her: zwischen dem Glauben der Einzelnen und dem Feiern der Kirche, zwischen Jetzt und Einst, östlicher Tradition und westlicher Modernität, Gottesbildern und Kultur, Chronos und Kairos, Vergänglichkeit und Vollendung.
Die Reformierten haben das Kirchenjahr in der Vergangenheit vernachlässigt. Mit Tradition und Brauch brach Zwingli schon 1519, als er das Neue Testament fortlaufend auszulegen begann. Längst sind die grossen Feste kommerzialisiert - auch Ostern ist Geschenkzeit - und andere fallen säkularem Unverständnis anheim. Was gewinnt die Kirche, die die Feste ihres Kalenders im Zusammenhang begeht? Können wir noch in einen "unzeitgemässen Modus der Zeitlichkeit" wechseln?
Die Ringvorlesung an der Universität Bern "In Deiner Hand meine Zeiten..." thematisiert das Kirchenjahr "in reformierter Perspektive mit ökumenischen Akzenten". Veranstaltet wird die Reihe von der Theologischen Fakultät (Institut für Systematische Theologie und Kompetenzzentrum Liturgik) zusammen mit dem Kirchenbund SEK und den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn. Zu den Hörern gehörten Studierende, Pfarrerinnen und Pfarrer wie auch pensionierte Theologen.
Die Vorträge werden in Buchform erscheinen. Hier sind einige zusammengefasst:
David Plüss: Einführung
Martin Hailer: Weihnachten
Andreas Krebs: Ephiphanias
Matthias Zeindler: Ostern
Ilse Junkermann: Himmelfahrt
Frank Mathwig und Matthias Felder: Pfingsten