Beten und handeln jenseits der Normalität
Beten, bitten und klagen, vor Gott sein und unter Menschen mutig handeln. Die sechs hier zusammengefassten Vorträge der Freiburger Studientage 2020 schlagen den Bogen vom Beten am Ende des Lebens über die Relevanz des Gebets in Seuchenzeiten und Zivilcourage bis zu den transhumanistischen Träumen vom Menschen, der nicht mehr zu beten braucht.
Gebet im Zeichen des Endes: Covid-19 hat nicht zu einer Gebetsbewegung geführt. Wie kann im Sterben gebetet werden? fragt Ursula Schumacher.
Wenn die Kirche im Lockdown als nicht mehr systemrelevant empfunden wurde: Gebet ist jenseits der Systemrelevanz von höchster politischer Bedeutung. Martin Brüske plädiert für grosse Erwartung im Beten.
Die Pandemie hat die Öffentlichkeit mit Endlichkeit und Tod konfrontiert. Für Oliver Dürr hat sie transhumanistische Träume der Vervollkommnung des Menschen sowohl in Frage gestellt als auch gefördert. Er analysiert transhumanistische Bestrebungen und kommentiert sie aus christlicher Sicht.
Beherzt handeln in der Verantwortung vor Gott und den Menschen: Zivilcourage ist kostbar, sie kann Kopf und Kragen kosten. Christine Schliesser durchleuchtet sie theologisch.
Hans Boersma stellt Aktion und Kontemplation einander gegenüber. Er kritisiert das Übergewicht von Aktion in der modernen reformierten Theologie und das dominante Streben nach diesseitigen Gütern, wo doch das Christentum auf die beseligende Schau Gottes zielt. Jenseitigkeit ist neu zu entdecken.
Am Ende stehen wir vor einfachen Fragen. Was heisst: Gott erhört Gebet? Christiane Tietz stellt heraus, dass Gott sich von menschlichen Bitten und menschlicher Not berühren und bewegen lässt.
Über 40 Vorträge sind online; auf dieser Website finden Sie von der Hälfte Zusammenfassungen. Mehr