Bildung

Verunsicherung und Orientierungssuche fordern die Kirche in ihrer pädagogischen und katechetischen Verantwortung heraus. Vielen ist nicht mehr klar, was christlicher Glaube meint wozu Kirche da ist und wozu sie gut ist.

Wenn die Kirche behauptet, das Evangelium sei gute Nachricht, soll dies glaubwürdig kommuniziert und vorgelebt werden. Wie in der Reformationszeit braucht es wieder Orte, wo die Gute Nachricht verständlich dargestellt wird und die umgebende Gesellschaft sie anschauen und begutachten darf. Es braucht vermehrt Kinderstuben des Glaubens und - christliche Schulen.

Die einst mächtigen Volkskirchen müssen sich darauf besinnen, dass sie mit ihrer Wertesetzung nicht unbedingt mehrheitsfähig sind. Eine christliche Pädagogik wird dem Staat auch gegenüber treten und zeigen, dass der Schöpfer- und Erlösergott der Bibel die Grundlage für ein gelingendes Miteinander schaffen will.

Heute ist Erziehung ein Kampffeld. Eltern sind überfordert, Lehrer mühen sich bis zur Erschöpfung ab. Christliche Pädagogik, dem biblischen Menschenbild verpflichtet, setzt Gegenakzente zu individualistischen und oberflächlich emanzipatorischen Zeitströmungen. Der Beziehung zu den Eltern – aufgrund der Bindung in den ersten Lebensjahren – kommt erstrangige Bedeutung zu.

In diesen Umständen können Ansätze zur religiösen Bildung aus altprotestantischer Zeit den Blick fürs Wesentliche schärfen. Dies umso mehr, als Bildung (auch religiöse) in öffentlichen Schulen ‚wertneutral‘ geboten werden soll. Die Kirche, aus ihnen verbannt, steht vor der Herausforderung, Kindern und Jugendlichen den Zugang zum christlichen Glauben und den Werten und Lebensformen des Christentums aufzutun.


Texte
Acht Postulate der Schweizerischen Evangelischen Allianz zum Lehrplan 21
Daniel Kummer: Christliche Erziehung - Durch Beziehung wachsen
Daniel Kummer: Werte und Sinn - Ansätze zu einer christlichen Pädagogik
Berner Synodus, 1532: Drei Hauptstücke der Glaubenslehre