Migros geschäftet mit Aserbaidschans Staatskonzern

In einer Petition wurde die Migros im Dezember 2022 aufgefordert, ihre Zusammenarbeit mit dem staatlichen aserbaidschanischen Energiekonzern Socar zu beenden. Doch die Migros-Generaldirektion will das florierende Migrolino-Geschäft mit Socar nicht antasten.

Inzwischen haben über 9500 Personen die von der Koalition «MigroliNOTsocar» lancierte Petition unterzeichnet. Sie prangern die Menschenrechtsverletzungen des diktatorisch regierten Staates und seine Aggression gegen Armenien an, namentlich die anhaltende Blockade von Berg-Karabach.

Laut einer Mitteilung von CSI Schweiz, Mitglied der Koalition, kann die Partnerschaft der Migros, bzw. von Migrolino, mit Socar auf keine Weise gerechtfertigt werden. John Eibner, internationaler CSI-Präsident: «Entgegen ihrer öffentlich propagierten Werte stellt die Migros den Profit über das Wohl der Menschen.»

Doch ein Gespräch der Petitionäre mit der Migros-Leitung am 30. Januar 2023 verlief ergebnislos. Die abweisende Antwort der Migros kam am 50. Tag von Aserbaidschans Blockade des Latschin-Korridors, der Lebensader von Berg-Karabach. 120’000 Menschen dürfen nicht mehr nach Armenien fahren. Sie sind abgeschnitten vom Nachschub mit frischen Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff und in ihrer Existenz bedroht. Eine von CSI unterstützte Rehaklinik in der Hauptstadt Stepanakert (Bild oben) musste im Januar die stationäre Abteilung wegen Gasmangels schliessen. (Aserbaidschan ist einer der grössten Gas-Produzenten.)

CSI hatte im September 2022 Bundespräsident Ignazio Cassis in einem Brief aufgefordert, eine internationale Initiative zu lancieren mit dem Ziel, dass jegliche militärische Unterstützung Aserbaidschans bis zum Ende des aktuellen Konflikts ausgesetzt wird. Die Kirchen wurden aufgefordert, sich mit den armenischen Christen zu solidarisieren und sich diesem Appell anzuschliessen.

Am 22. Februar verurteilte der Internationale Gerichtshof in Den Haag Aserbaidschan wegen der Blockade des Latschin-Korridors und forderte deren Aufhebung.

Am 27. Februar 2023 findet vor dem UNO-Gebäude in Genf eine Kundgebung statt, um auf die unhaltbaren Verletzungen des Völkerrechts aufmerksam zu machen.

Quelle: CSI Schweiz